mother issues
Als noch kleines Kind verglich ich zwanghaft die untere Gesichtshälfte meiner Mutter mit der anderer Mütter. Fremden wie bekannten. Die Kontur meiner Mutter war straff definiert, geradlinig und schön. Da gab es kein herumdeuteln in der Zuweisung der Körperareale Kinn, Hals & Gesicht. Ihre Proportionen fügten sich der nach Harmonie trachtender Handschrift italienischer Renaissance Bildhauer in unumstößlicher Klarheit, Symmetrie und Ausgewogenheit.
Bei sorgsamer Betrachtung fiel mir auf: die Übergänge andere Mütter sind häufig weit weniger moduliert, manchmal fleischig oder wulstig oder runzelig oder schlicht nicht vorhanden - es ging direkt von Gesicht in den Hals über. Manchmal ging auch, im Profil betrachtet, Hals in schräger Verbindung direkt in Kinn über. Für mich standen diese undefinierten Linien in ihrer Ästhetik weit hinter denen die meine Mutter aufwies.
Ich ertappe mich auch heute noch dabei Kinnlinien von Müttern mit Kindern in einem gewissen Alter zu klassifizieren. Diese reichen meist noch immer nicht an das mütterliche Vorbild heran, welches ich, den 90ern entwendet, im Kopf habe.
Zustandekommen und Widerhall des kindlichen Gesichtsfetisch irritieren mich. Es muss aber wohl relativiert werden in Anbetracht des globalen Schönheitsgefühles aller Kinder gegenüber ihren Müttern und des Fakts, dass mein infantiler Kopf wohl schon damals elsterhafte Tendenzen hatte und Schönes und Funkelndes suchte..
Bei sorgsamer Betrachtung fiel mir auf: die Übergänge andere Mütter sind häufig weit weniger moduliert, manchmal fleischig oder wulstig oder runzelig oder schlicht nicht vorhanden - es ging direkt von Gesicht in den Hals über. Manchmal ging auch, im Profil betrachtet, Hals in schräger Verbindung direkt in Kinn über. Für mich standen diese undefinierten Linien in ihrer Ästhetik weit hinter denen die meine Mutter aufwies.
Ich ertappe mich auch heute noch dabei Kinnlinien von Müttern mit Kindern in einem gewissen Alter zu klassifizieren. Diese reichen meist noch immer nicht an das mütterliche Vorbild heran, welches ich, den 90ern entwendet, im Kopf habe.
Zustandekommen und Widerhall des kindlichen Gesichtsfetisch irritieren mich. Es muss aber wohl relativiert werden in Anbetracht des globalen Schönheitsgefühles aller Kinder gegenüber ihren Müttern und des Fakts, dass mein infantiler Kopf wohl schon damals elsterhafte Tendenzen hatte und Schönes und Funkelndes suchte..
eika - 2021/03/28 10:55