kalte Füße
Ich besitze und besaß keine eigenen Strümpfe.
So lang ich denken kann nutzte ich einfach die männlicher Strumpfbesitzender mit. Das waren zuerst die von Papa (eine der milderen Formen der Deprivation) und später die der Mitwohnenden oder jene zu denen ich Zugang hatte.
Meistens waren das schwarze Baumwollsocken mit dünnem Strickbündchen - immer etwas groß, wie ich es mag - selten Tennissocken, oft Arbeitssocken mit verstärkter Fersen- und Zehenpartie, manchmal auch so dünne lapprige, manchmal stand L und R darauf, manchmal waren gelbe Streifen drauf, ungern waren es solche Kurzsocken.
Wenn es mal keinen Zugriff gab, in Zeiten ohne signifikanten Sockenbesitzer, wurde es schonmal eng oder voller löchriger Altlasten.
Sehr entlastend ist aber, dass ich das Konzept von Hosen und flachen Schuhen und Übergangskleidung nicht lebe. Also bin ich meist in der unteren Hälfte komplett be(woll)strumpfthost oder jahreszeitlich frei. Situationen die allerdings kein sockenloses Bekleidungsschema zulassen: Sport, Schlittenfahren, längere Radtouren, Wanderausflüge in der Mittelgebirgsklasse, Frauenarztbesuche, Geburten.
Nie wurde das Strumpfschmarotzen heimlich oder in böser Absicht ausgeübt oder traf auf Widerstand. Es gab auch kein Kalkül ab wann nun Sockendauerausleihen schicklich ist.
Warum ich mir noch nie selbst Socken kaufte, ich weiß es nicht. Womöglich ist das ein langgestreckter übertragener Ödipuskomplex, womöglich Faulheit, vielleicht falscher Geiz, vielleicht sind Socken mir aber auch einfach zu profan. Oder es ist eine Verbundenheit, die sich woanders nicht zeigen kann, nicht im Herzen, nicht im Kopf, nur am ganz anderen Ende des Körpers. Aber derzeit möchte ich eigenen Strümpfen auch gar kein Platz machen im Leben und Einkaufsverhalten und im Schrank auch nicht – denn der ist ja schon voller schöner Kleider.
So lang ich denken kann nutzte ich einfach die männlicher Strumpfbesitzender mit. Das waren zuerst die von Papa (eine der milderen Formen der Deprivation) und später die der Mitwohnenden oder jene zu denen ich Zugang hatte.
Meistens waren das schwarze Baumwollsocken mit dünnem Strickbündchen - immer etwas groß, wie ich es mag - selten Tennissocken, oft Arbeitssocken mit verstärkter Fersen- und Zehenpartie, manchmal auch so dünne lapprige, manchmal stand L und R darauf, manchmal waren gelbe Streifen drauf, ungern waren es solche Kurzsocken.
Wenn es mal keinen Zugriff gab, in Zeiten ohne signifikanten Sockenbesitzer, wurde es schonmal eng oder voller löchriger Altlasten.
Sehr entlastend ist aber, dass ich das Konzept von Hosen und flachen Schuhen und Übergangskleidung nicht lebe. Also bin ich meist in der unteren Hälfte komplett be(woll)strumpfthost oder jahreszeitlich frei. Situationen die allerdings kein sockenloses Bekleidungsschema zulassen: Sport, Schlittenfahren, längere Radtouren, Wanderausflüge in der Mittelgebirgsklasse, Frauenarztbesuche, Geburten.
Nie wurde das Strumpfschmarotzen heimlich oder in böser Absicht ausgeübt oder traf auf Widerstand. Es gab auch kein Kalkül ab wann nun Sockendauerausleihen schicklich ist.
Warum ich mir noch nie selbst Socken kaufte, ich weiß es nicht. Womöglich ist das ein langgestreckter übertragener Ödipuskomplex, womöglich Faulheit, vielleicht falscher Geiz, vielleicht sind Socken mir aber auch einfach zu profan. Oder es ist eine Verbundenheit, die sich woanders nicht zeigen kann, nicht im Herzen, nicht im Kopf, nur am ganz anderen Ende des Körpers. Aber derzeit möchte ich eigenen Strümpfen auch gar kein Platz machen im Leben und Einkaufsverhalten und im Schrank auch nicht – denn der ist ja schon voller schöner Kleider.
eika - 2021/03/23 10:13
Ich liebe es, mir schöne dicke, bequeme "Daheim Rumflöz"-Strümpfe zu kaufen.
Bei mir und meinem Mann wäre schon die Größe ein Problem: ich 37, er 42.
Und gerade zum Wandern benötigt frau doch richtig passende Strümpfe, sonst gibt es Blasen.
Zudem trägt er hauptsächlich die von Dir angesprochenen schwarzen dünnen Baumwollsocken, die ich nicht wirklich mag.