interna
Ich habe ein Seminar
über Friedenspädagogik.
ich war da, aber ich weiß immernoch nicht wirklich worum es geht,
auf jeden Fall reden alle ständig über Frieden.
Und die Mädels da die melden sich ständig und melden sich nur um sich zu melden und es kommt nur Mist raus.
Die eine hat behauptet Yoga wäre eine bedeutende Sache für den Frieden in der Geschichte.
heute in der Uni ist mir etwas erneut bewusst geworden.
Bloß fernhalten von Mädchen mit diesen Haargummis.
hoffentlich werd ich die wieder los. Sie setzen sich neben dich und reden und reden. Von ihrem Schatzi Heiko, seinen drei halbgeschwistern, der hurenden Mutter und ihrer schicken neuen Wohnung in Prohlis.
Lange sind sie nicht da, denn sie sind auf jeden Fall falsch.
ich hab heute ne milch gefunden.
Erinnerungen an die Wende.
Meine Haupterinnerung ist eigentlich ganz traurig. Das Sandmännchen kam nicht mehr für eine Weile. Es kam so ein komischer grauer Ersatz, ohne richtige Geschichte und die alten Figuren. Ich hab Mama jeden Abend gefragt, ob das Sandmännchen je wiederkehrt. Sie konnte mir keine Hoffnung machen. Das hat mich wirklich mitgenommen. Ich war depressiv wie eine 6jährige nur sein kann. Ich frag mich warum sie nie beim Sender oder der Eingabestelle angerufen hat. Achja, wir hatten kein Telefon.
hab ich heute gekocht.
meine frühere polnische mitbewohnerin brachte die immer aus der heimat mit.
In Tüten. Ich wünschte die gäbe es hier auch. Meine reicht da nämlich nicht ran.
ich hätte es anders machen sollen.
ständig darauf bedacht die balance zu finden zwischen zu viel und zu wenig.
Zwischen bedeutungslos und lieblingsmensch.
und dann aufgegeben
mehr reden
10 tage verordneter heimaturlaub. für mich.
in meiner Wohnung spuckt es.
ich bin mir ganz sicher.
Irgendwas ist da im Flur. Es knarrt und manchmal hört es sich an als macht da jemand die Schranktür auf oder läuft den Flur entlang. Aber ich bin allein hier.
Manchmal steigt auch so ein komischer undefinierbarer Geruch in meine Nase. Und nachdem ich alle Möbel verschoben hab, bin ich mir sicher, dass es kein gammeliges Marmeladenbrötchen ist.
Und das Geräusch wandert,je nach dem wo ich mich befinde, auch in die Räume, in denen ich nicht bin.
Das Haus ist über 100 Jahre alt und manchmal stell ich mir vor wer hier und unter welchen Umständen schon alles gelebt hat. Was hier passiert ist. Kaiserzeit, Weltkriege, Staatsformen.
Aber so genau will ich da auch nicht drüber nachdenken. Jetzt nicht.
es ist komisch wie man denkt etwas wäre völlig aus dem leben verschwunden. Und dann in einer sekunde beamt sich das frühere in deinen Kopf. Und all das wo vor man angst hatte versteht man plötzlich und denkt und dankt der vergangenheit. Doch man kann keinen Schritt vorgehen. Das wäre zu vermessen. Und schläft ein und fühlt sich trotzdem so behütet.
Bremen ich mag dich nicht!
Weit weg aus meinem Gesicht-
sFeld.
Voller Autowerkstattbetreiber.
Verbleiber,
Abgefahrener Bremsbelag
und mehr Vergangenheit als ich vermag
mir vorzustellen .