als das rotkäppchen zum wolf ging
mit kuchen und guten wein im gepäck
und den wein ließ ...
(das ist ein kleines ß
kein großes ß
das braucht kein mensch)
der wein wurde also im rucksack gelassen
weil der wolf schon 11 Tage abstinent
was seiner gesundheit wohl gut tat
psyche auch
dem verhalten weniger
und wenn man das aufwiegt
dann weiß der fuchs was wohl schwerer ist.
schwer ist sowieso alles.
No man is an island.
und der geburtstagspassatwind ist vorüber
und hat nur Kälte gespürt.
Und da selbst nur kalter Wind,
muss man sich nun 18 Uhr am Folgetag
dermaßen einen hinter die Binde kippen
dass man nichts mehr fühlt und weiß und
morgen gehts ja weiter.
Und man sitzt und liegt und lümmelt
in der Transitstation
auf dem teppich, flauschig und berber
(Teppiche sind wichtig )
und spürt Menschlichkeit
auch wenn grad allein.
freundin ist abwesend
weil zum leitfadengestütztem Interview
da sie im Unirahmen erforscht
was eine außereheliche Affäre mit der Beziehung macht.
Also ich hab da ja keinen Plan.
Ein Mädchen
war ein Samenkorn.
Es keimte und spross
wurzelte und wuchs
nach unten wie nach oben,
wo der Amselgesang lockte.
Und um die Vögel am Himmel betrachten zu können
wuchs der Spross zu einer Glockenblume.
Und weil die Verheißung
von Flügelschlag und fernen Geschichten,
von Beständigkeit und Schönheit groß war,
und noch immer Kraft in ihr steckte
wuchs sie aus sich heraus
und wurde zu einem Rosenbusch.
Und in dieser Gestalt
flüsterte der Himmel ihr die schönsten Dinge,
die alles schwer und leicht zugleich werden ließen,
die Menschlichkeit hinein geheimnissten,
und alternative Welten öffneten,
in die hineingleiten und herausgleiten
sie erfüllte
und die Amseln vergessen ließ.
Doch beim herausgleiten aus den Welten
brachen immer Ästchen ab.
Um jene Bruchstellen weht kalter Wind
besonders stark
wenn am nächsten Tag
schöne Dinge nicht mehr wahr sind.
Und so ist der Strauch ganz dünn geworden.
Zerrupft und anfällig im Wind
sind ihr die Welten nun verschlossen,
damit sie nicht gänzlich vergeht.
Und so denkt sie wieder an ihre Amseln,
mit dem dunklen Gefieder.
Und träumt davon Ihnen zuzuhören
und nachzusehen.
Dazu muss der Strauch dicke Äste ausbilden,
breiter und höher wachsen
um ein Baum zu werden.
Und irgendwann
wird sie ein ganzer Wald sein.
Während du nur ein Rätsel im Himmel bist.
Wo meine Amseln fliegen.
dich anzusehen
In dein Gesicht zu schauen
ist wie nach Hause kommen.
Es rührt mich an,
zeigt den Jungen, der du warst und nicht mehr bist.
Mehr noch,
den Mann den ich nicht kennen werde.
Dein Blick
intensiv und unvermittelt.
Darin Verletzung und Einsamkeit,
Selbstbehauptung.
Und Kälte,
die Passatwinde überstehen kann.
Bin selbst nur kalter Wind.
Ein Mistral,
der den Passat gefunden hat.
Aber nicht zu Hause.
"Maycomb war eine alte Stadt, und in meiner Kindheit war es eine müde alte Stadt. Bei Regenwetter verwandelten sich die Straßen in örtliche Schmutzlachen; auf den Gehsteigen wuchs Gras, und das Rathaus sackte in den Boden des Marktplatzes ein. Bestimmt war es damals heißer als heutzutage, und ein schwarzer Hund hatte an einem Sommertag viel auszustehen. Im schwülen Schatten der Eichen auf dem Marktplatz verscheuchten abgemagerte, vor Karren gespannte Maulesel die Fliegen. Die steifen Kragen der Männer waren schon um neun Uhr morgens durchgeweicht. Die Damen badeten am Vormittag und noch einmal nach ihrem Drei-Uhr-Schläfchen, aber gegen Abend sahen sie aus wie weiche Teekuchen mit einem Zuckerguss aus Schweiß und Puder."
Supermann und Mondgesicht
anzurufen lohnt sich nicht...
da denkt man man kennt jemanden
und wird gekannt
und erbettelt kurz vor ladenschluss via mobiltelefon
schokolade
und was bekommt man mitgebracht
?
Schokolade mit daim- füllung
unfassbar!
Daniel kehlman redet über handys und seine Abhängigkeit davon. Ein wenig hebt sich seine Stimme und die Mundwinkel um 3 Grad, er versucht mit dieser Schwäche zu kokettieren. Das wirkt ungemein unsympathisch.
Ich frage mich wer Daniel Kelhmann anruft.
Wohl nur Verlagsleute. Niemals Freunde. Wahrscheinlich ruft ihn nichtmal seine Mutter an.
Wenn dann tönt er monoton seinen Tagesablauf in die Sprechmuschel, mit seinen ausgewählten Terminologien, Alt-Herren-Intonation, welche die eingeübte Intellektuellen-Rhetorik unterstreichen soll.
Ich google ihn.
er ist 34.
Vielleicht ruft Beckmann mal an, der alte Speichellecker....
ich soll die Hosen links rum waschen
was warmes essen
ich danke nicht
ich mülle
ich schau nicht mit ihr den Krimi
ich spotte
ich spotte über das was sie liest
Im Inneren spotte ich über das was sie denkt
und allzu leicht sagt
Ich entferne die heimlich gerauchten Zigaretten auf dem Balkon
ich entferne die leeren Schokoladenpackungen
und bin wieder allein
ich möchte eine bessere Tochter werden
Papa sagt, mein Leben würde nur aus aufladen bestehen.
Kabel umhertragen, Verlängerungen suchen, Stecker tauschen, passende USB Anschlüsse suchen.
Überhaupt sieht man mich nur mit kabel in der Hand durch die Wohnung laufen.
Ich glaub das ist ein Generationsproblem.