Baum

Sein Kopf auf dem Kissen als er eingeschlafen ist. Schwindendes Sonnenlicht tanzt im roten Bart.
Ihm gegenüber ist das Herz geöffnet wie ein Nadelöhr.
Und woanders hin gerichtet ist es weit wie ein Scheunentor, durch das keiner kommen mag aber so allerhand Unrat weht hinein und haftet in den Ecken.
Ich bin sein Glück sagt er. Unverdient und nicht stetig genug denke ich. Ich weiß nicht mehr ob er meines ist.
Aber wenn er Güte und Gutes und Schönheit in mir sieht dann nicht weil es da ist sondern weil dies tief in ihm angelegt ist, und herauskommt und abstrahlt, Pfade findet, und mich übergießt wie das erstes Sonnenlicht am Morgen.
Ich schließe das Scheunentor.
Und heute hab ich Amseln gesehen, viele. Sie flogen über mich, geschäftig. Wohl Nester bauend. Oder sie tun so als bauen sie, mit falschem Material im Schnabel lockend, das heißt Scheinnisten.
Ich denke ich werde nun langsam ein Baum.
Bin wieder zu Hause.

Erwachsenengesten

Das Blut, welches zu schnell durch die Adern fließt, ist Angst zu sterben ohne gelebt zu haben.
Was wird aus den Vorstellungen wie man lebt und liebt und was geleistet werden muss, WER MAN IST, damit das Leben so ist, das man einverstanden wäre?
Und ich denke in/bei/an anderen Menschen, Menschen der Vergangenheit, lassen wir Dinge zurück. Manchmal finden wir diese Dinge wieder wie wir diese Menschen wiederfinden. Bei der Rückkehr ist manches willkommen und erhaben und vermisst doch wohl der Großteil ist zäher Schleim, den abzustreifen jeder Verlust wert war. Dieses Zurückkehren - sei es eine Reise zu entfremdeten Freunden, verbindenden Orten oder verlorenen Lieben - oder nur ein zu langer Besuch bei den Eltern - bringt Selbstbilder ins wanken.
Und wenn es wirklich so ist, das alles was wir tun aus Angst vor Einsamkeit getan wird, dann ist doch Verzicht wichtig um späterer Reue, späterer Einsamkeit vorzubeugen. Diese Entscheidungen sind leise und ohne Scherbenhaufen, ohne Kieselsteine die nachts an Fenster geworfen werden, ohne Orchester. Das sind wohl diese Erwachsenengesten nach denen ich suche.
Aber gleichsam bin ich doch nichts ohne Geheimnisse und Wünsche und Gedanken, die ich nicht teile. Ein inneres Königreich ohne Zutritt. Ein Schatz den es zu hüten gilt - kindliches Festhalten an absurden Träumereien, Hinwendungen und selbstgefälligen Unsinnigkeiten.

Und wenn es auch - wie ich glaube - richtig ist, dass Intimität das letzte Heiligtum ist, dann will ich Verehrung und Wertschätzung suchen und geben und erleben und nicht mit weniger zufrieden sein. So vermute ich neben den leisen Erwachsenengesten und Bausparverträgen, Zahnversicherungen und Rentenpunkten doch auch Versuche von Intimität - aber auch Unterlassungssünden die verweisen auf mein juveniles, immatures Jenseits der gutbürgerlichen Gefühlshorizonte.

Inspriration

pola

Akutes

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NeonWilderness - 2021/06/12 14:19
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